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#diejugendvonheute

Graffiti bei einer WB-Station.

Ein Dienstag Nachmittag, viertel vor vier Uhr in der WB. Gut gefüllter mittlerer Wagen, ich lese Zeitung, rund um mich sitzen Jugendliche auf der Heimfahrt von der Schule in Liestal. Zwei davon am Natel, wie erwartet, einer scheint zu chatten, einer zu gamen. Einer geht seine Wörtlikärtli durch. Man ist zusammen auf dem Heimweg wie schon hunderte von male, man muss nicht reden, um die Gemeinschaft zu spüren.

Die WB bremst, um bei der Station Weidbächli anzuhalten. Eine junge schwarze Mutter mit Kinderwagen schickt sich an, auszusteigen, dreht den Wagen um 180 Grad und macht sich bereit. Die WB hält. Einer der drei 18-Jährigen, nennen wir ihn David, steht auf, bückt sich zum Kinderwagen hinunter, greift die Vorderachse. Der Wagen wird auf diese Weise sanft und ohne Geholper aus der WB gehievt. Während dieser Zeit drückt sein Kollege, ohne vom Natel aufzusehen, die ganze Zeit den „Aussteigen“-Knopf, damit die Tür offen bleibt.

Die Mutter ist mit ihrem Kind auf dem Perron, die Türe schliesst sich, David setzt sich hin und widmet sich wieder seinen Wörtli. Niemand hatte vor, während und nach der Szene ein Wort gesagt, es war eine Szene von ein paar Sekunden.

Auch ich sage nichts, natürlich. Aber innerlich bin ich berührt, genau von dieser Beiläufigkeit.

Diese selbstverständliche Alltags-Freundlichkeit ganz normaler Jugendlicher, die es nie auf eine Frontseite einer Zeitung schaffen wird.

Ich finde: es ist eine #tollegeneration!

 


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