140’000 Franken
Jetzt will ich mal dieses Verseni sehen 2015, Teil 3.
Remo, der Vater eines Schweizer Gruppenmitgliedes ist mit auf der Reise dabei. Er fragt mich “Wieviel haben die Jugendlichen in der ganzen Zeit eigentlich für das Heim gesammelt?” – Ich kann ihm das nicht sagen, ich habe das nie ausgerechnet. Es ist ja so: die Jugendlichen sammeln das Jahr über Geld für ihren Einsatz, es braucht etwa 900 Franken pro Person (hauptsächlich für die Reise), und was am Schluss des Einsatzes übrig bleibt, gibt die Gruppe an Heimleiter Ionel Ipate und fängt in der Schweiz wieder bei Null an.

Das mag nicht sehr “professionell” und recht naiv sein, doch es funktioniert. Die Gruppe bespricht mit Ipate jeweils, wofür er das Geld braucht.
Das sind dann manchmal eben grössere Projekte wie ein neues Gebäude, das sind manchmal aber auch Glühbirnen, Tierfutter, Fensterscheiben, Isolationsplatten, Türfallen.
Ich habs dann doch ausgerechnet. Über die eigenen Bedürfnisse hinaus haben die Jugendlichen in all diesen Jahren über 140’000 Franken dem Heim geben können. Ich erschrecke fast ein wenig ab dieser grossen Zahl. Rechne nach. Doch, es stimmt. Und die beiden grossen Beiträge vom Kinderheim Sommerau und dem FC Basel (je über 30’000.-) sind da nicht mal mit gerechnet. Die beiden Gross-Spender wurden auf das Engagement der Jugendlichen in Verseni aufmerksam und honorierten damit sowohl den Einsatz der Jugendlichen als auch denjenigen des Kinderheimteams.

Acht Gebäude
Jetzt will ich mal dieses Verseni sehen 2015, Teil 2

Als ich den Schweizer Erwachsenen Geschichte und Geschichten vom Kinderheim erzähle, wird mir bewusst, wie viel “Schweizer Jugendliche” in den Gebäuden des Kinderheims steckt. Von der ersten Toiletten-Anlage (heute scherzhaft “Kammer des Schreckens” genannt) aus dem Jahr 2000 und dem ersten Heimbus (2001) über den “Club” 2008 und dem Sportplatz (2010) bis nun zum “Magazie Multifunctionale” – acht Gebäude haben die Jugendlichen mitfinanziert, mit vielen Aktionen, aber vor allem mit ihrem Herz und ihrer Begeisterung, welche andere dazu gebracht hat, das Projekt der Jugendlichen zu unterstützen.

Nie wurde das Projekt von einer Stiftung oder einem Bundesamt finanziert, einzig die Landeskirche Baselland hat das Pojekt gestützt, indem sie es zum Aufgabenbereich der Jugendseelsorge im Dekanat Liestal machte. Dies, bis ein Pfarrer und ein Diakon die Liquidation der Jugendseelsorge-Stelle betrieben und damit das Rumänienprojekt aus der Verantwortung der Kirche spedierte – “Das Projekt ist ja nicht nachhaltig, in Deutschland würde so etwas viel besser gemacht”, sagte der Pfarrer, der sonst Solidarität gross auf seiner Pfarrei-Webseite stehen hat.
Doch auch dies hat die 1997 begonnene Partnerschaft nicht ins Wanken gebracht. Auch der rumänische Heimleiter Ipate hat seine ärgsten Gegner bei seinen Kollegen. Die positiven Erfahrungen sind zu stark, das Projekt steht zwei Jahre nach der Umwandlung in einen Verein auf soliden Füssen.