
Ich gebe es zu: als Fasnächtler nutze ich jede der 72 Stunden so intensiv wie es nur geht – und erst danach setze ich mich hin und schreibe, was ich alles zum Thema Kirche und Religion gesehen habe.
Die KIPA hat aber bereits mal live über die Schnitzelbänke berichtet (von denen ich selber ja kaum etwas mitbekomme) – der Journalist hat sie sich angehört, deshalb ist das “kreative Baseldeutsch” auch sekundär 🙂 hier ist der Link dazu, und natürlich ist klar, dass Papst Benedikt den Schnitzelbänklern eine Steilvorlage gegeben und auch ihre kurzfristige Kreativität herausgefordert hat!
Eine Tour d’Horizon bei den Cliquen zeigt verschiedenes: als Sujet wurde die Kirche selten ausgespielt, aber zweimal in Grossformat, also von grossen Cliquen: Die Sans-Gêne (was für ein toller Cliquenname übrigens!) behandelte mit “Papa-Rätschi” die Vati-Leaks-Affäre, und die Junteressli gehen mit “Higgs! Higgs! Hurra!” ein ganz grundsätzliches Thema an.
Daneben überraschen zwei kleinere Cliquen mit dem in Basel top-aktuellen Thema “Kirchen-Umnutzung” (Don Bosco im Breitequartier).
Interessant ist einmal mehr, dass auch da, wo es nicht zwingend ist, “Kirche” immer als “katholische Kirche” dargestellt wird. Die reformierten Kirche scheinen keine Bilder zur Verfügung zu stellen, welche man karikieren kann. So ist die katholische Kirche zwar immer viel mehr im Kritik-Sperrfeuer der Fasnächtler als die reformierte Kirche. Anderseits wird die katholische Kirche eben auch viel stärker als prägende Institution wahr genommen.
Auffällig auch, wie religiöse Bilder (zB Maria oder ein Heiligenschein) immer wieder dazu benützt werden, um eine moralische Kategorie eines anderen Themas zu illustrieren.

…und hier hört der Wort-Teil auf: die Fasnacht lebt von Bildern, und die kommen, so bald es die nötige Erholungsphase des übernächtigten Fasnächtlers zulässt.
Also im Fortsetzungs-Blog in den nächsten Tagen.
Und dann möchte ich das Sujet “Higgs! Higgs! Hurra!” der Junteressli ein bisschen genauer anschauen….