Jetzt will ich mal dieses Verseni sehen 2015, Teil 10.

Auch auf dieser Reise mit den Erwachsenen erfahre ich wieder neues. Zum Beispiel über die Entstehung des Kinderheims Verseni: Ende 70-er Jahre erhielt das 1200-Seelen-Dorf Verseni eine neue Schule (die bis ins Jahr 2005 das einzige 2-stöckige Haus in Verseni blieb), und da in Rumänien grundsätzlich nichts abgerissen wird (Zahlloses Bauruinen entlang der Strassen sind stumme Zeugen davon), stand die alte Schule einige Jahre leer.
1988 fiel der Entscheid, zwischen den Städten Pascani und Roman ein Kinderheim zu eröffnen, und so nützte man die alte Schule in Vereni dafür.

80 Kinder wurden in 4 Schulzimmer einquartiert. Natürlich gab es nichts wie Kleiderschränke oder Nachttischchen, die eigenen Kleider dienten als Kissen für die Nacht. Kinderheim und Schule waren unter der selben Verwaltung, und Ipate arbeitete vom ersten Tag an als Erzieher im Kinderheim Verseni.
Bereits ein Jahr nach der Eröffnung begann die Revolution, gefolgt von “Zehn Jahre Chaos, die waren schlimmer als in der Ceaucescu-Zeit”, erinnert sich Ipate. “Jeder raffte für sich, was er in die Finger kriegen konnte, weil schlicht keine Ordnung mehr bestand.”