Mittwoch 17.7.: Dacia fahren auf DER Autobahn Rumäniens, an DAS Touristenziel der Rumänen. Da ist der Weg wiedereinmal an sich schon ein Ziel.
Die einzige Autobahn Rumäniens verbindet Bukarest mit Constanta, dem Touristen-Zentrum am Schwarzen Meer. Auch die grossen Verbindungsstrecken des Landes werden zwar „Autoband“ genannt (in den Dörfern hingegen redet man schlicht vom „Asfalt“, weil, na eben, weil es die einzige asfaltierte Strasse ist). Doch diese Strassen sind für unsere Begriffe Überland-Hauptstrassen mit tückischen Tempo-Wechseln 90-70-50-70-50-70-90 etc – unlogisch für nicht-Rumänen, erspriesslich für rumänische Polizisten, welche dann genüsslich in aller Ruhe in 25 Minuten irgendwelche Fantasiebussen schreiben können (und dafür halt 4 eng beschriebene Formulare ausfüllen müssen) – aber das ist eine andere Geschichte.
Heute fahren wir A U T O B A H N. Nein, fahren wir noch nicht. Nachdem wir unseren Dacia Logan (die Dame des Hauses hat sich das immer gewünscht – aber leider darf sie nun nicht fahren, weil sie den Fahrausweis nicht dabei hat… L ) in Empfang genommen haben, müssen wir uns beinahe eine Stunde Stunde die „Centura din Bucuresti“, die grosse Stadtumfahrung, quälen. Einspurig und permanent verstopft, die Hälfte der Wagen sind Laster, viele Baustellen, und bei Tempo 20 kann man sich gut damit ablenken, alle Schlaglöcher zu umfahren wie einst Ingemar Stenmark die Slalomstangen.
Kaum sind wir endlich auf der Autobahn, ein komplett anderes Bild: Kaum Verkehr, 130 Höchstgeschwindigkeit, gute Fahrbahn auf zwei bis drei Spuren, und wie auf der Karte: praktisch alles “pfyffegrad”.
So legen wir die je nach Schild 200 oder 230 Restkilometer im Nu zurück, flitzen über diese flachste Flächen (von Horizont bis Horizont einfach flachflachflach) und lassen uns auch von den Velos nicht beirren, welche uns immer mal wieder auf dem Pannenstreigen entgegenkommen.
Mamaia ist die „Fun-Meile“ dem Strand Constantas entlang, man redet vom „Ballermann Rumäniens.“ Drum haben wir auch bewusst ein klassisches, recht günstiges Hotel mittendrin gewählt, um die 48 Stunden möglichst authentisch zu erleben.
Unser Hotel „Ovidiu“ ist recht klein, wir haben Meersicht, und die Sonne hinter uns scheint uns noch auf die Rücken, als wir den schon recht verlassenen Strand besuchen. Über uns Gondeli, welche den ganzen Strand entlang fahren, um uns Millionen von Schirmen und Liegestühlen. Klassisches Rimini-Feeling, und ich bin gespannt.